Wie können Unternehmen Maschinendaten für sich nutzen? Dieser zentralen Frage sind die Teilnehmenden der Factory-Tour bei der Herding GmbH Filtertechnik in Amberg am 26. Oktober 2023 nachgegangen.

Der Digitalisierungsprozess bei der Herding GmbH Filtertechnik in Amberg begann ganz unverhofft. „Da ging plötzlich ein Knopf auf und die Sache fing an zu laufen“, so beschreibt Fabian Schünke, einer von drei Geschäftsführern die ganz individuelle Entwicklung des Unternehmens. Diesen hat er den Teilnehmenden bei einer Factory-Tour näher gebracht, die unter dem Motto „Maschinendaten nutzbar machen – von der Datenerfassung bis zur KI“ stand. Die Firma Herding stellt mit rund 400 Mitarbeitenden am Hauptsitz in Amberg eigene Filtermedien sowie Filtersysteme für die Industrie her oder anders gesagt „große Staubsauger“. Über 70.000 Filter sind das im Jahr.

Die drei Geschäftsführer von Herding begrüßen die Teilnehmenden der Factory-Tour: (v. l.) Fabian Schünke, Dr. Urs Herding und Wolfgang Raabe

Digitalisieren wollte das Unternehmen schon lange, aber erst ein technisches Problem bei einer Anlage eines Kunden habe den Stein ins Rollen gebracht. „Think big, start small“ so das Motto von Fabian Schünke: „Irgendwann muss man anfangen, um zu sehen, was möglich ist.“ Genau das wollte der Geschäftsführer den Teilnehmenden auch näher bringen, weshalb die Firma Herding ihre Türen für andere Unternehmen immer gerne öffnet und den gemeinsamen Austausch fördert.

An einem spannenden Tag wurde deshalb die Nutzung von Maschinendaten näher behandelt. So stellte Heiko Herden vom VDMA das Thema OPC UA vor, einen offenen Kommunikationsstandard für Maschinen. Wichtig ist hierbei die Offenheit, denn „ein Standard kann nur ein Standard sein, wenn er offen ist“, betont Heiko Herden. Außerdem hat Sebastian Maier, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Mittelstand-Digital Zentrum Augsburg erläutert, wie Künstliche Intelligenz in der Produktion eingesetzt werden kann. Dabei hat er aber auch klar gestellt, dass es im ersten Schritt bereits hilft, Daten zu visualisieren, woraus sehr viel abgelesen kann. Eine KI ist dafür noch nicht nötig, was vor allem für Unternehmen relevant ist, die beim KI-Einsatz noch ganz am Anfang stehen.

Sebastian Maier (ganz links) diskutiert mit den Teilnehmenden über seine Keynote

Im Anschluss an diesen Input haben sich die Teilnehmenden in einem Barcamp ausgetauscht. Bei diesem offenen, partizipativen Format gibt es keine vordefinierte Agenda, sondern die Themen und Diskussionen können von den Teilnehmenden selbst gestaltet werden. In den Sessions wurden sowohl die Keynotes näher betrachtet, aber auch eigene Fragestellungen der Teilnehmenden wurden in den Fokus gerückt wie beispielsweise wie die Digitalisierung mit möglichst wenig Fachkräfteeinsatz voran getrieben werden kann oder wie datengetriebene Entscheidungen getroffen werden können.

Teilnehmende während einer Barcamp-Session
Planung der Sessions für das Barcamp

Abschließend haben die Teilnehmenden noch die Gelegenheit bekommen in einem Firmenrundgang einen näheren Einblick in die Produktion mit ca. 500 verschiedenen Produkten bei Herding zu bekommen.

Modell eines Filters bei Herding

Bericht von Oberpfalz TV über die Veranstaltung

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