Wie Sie den richtigen Software-Dienstleister finden

In der heutigen schnelllebigen Softwarelandschaft kann die Auswahl des richtigen Dienstleisters zu einer echten Herausforderung werden. Angesichts der Vielzahl an Anbietern ist es entscheidend, sorgfältig vorzugehen, um sicherzustellen, dass das Softwareprojekt nicht nur den gewünschten Nutzen bringt, sondern auch im vorgegebenen Zeitrahmen und Budget bleibt. Auf welche Faktoren Sie achten sollten, wird in diesem Artikel beschrieben.

Die Gründe für das Scheitern eines Softwareprojekts sind vielfältig. Die häufigsten lassen sich oft auf diese Kernbereiche zurückführen:

  • Unklare Anforderungen
  • Mangel an Fachkenntnissen
  • Unterschiedliche Erwartungen und falsche Projektbehandlung
  • Fehlendes Engagement der Stakeholder
  • Überschreitung von Fristen und Budget
  • Schlechte Kommunikation
  • Keine nachträgliche Unterstützung oder Aktualisierungen nach der Implementierung
  • Mangelhafte Sicherheitsmaßnahmen

Daher ist es unerlässlich, einige grundlegende Prinzipien bei der Auswahl eines geeigneten Software-Dienstleisters zu beachten. Diese Prinzipien umfassen technische Kompetenzen, Arbeitskultur, Kommunikationsstil, langfristige Unterstützung und robuste
IT-Sicherheitsmaßnahmen.

Technische Kompetenzen erkennen

Einer der ersten Schritte bei der Auswahl eines Software-Dienstleisters besteht darin, die Fachkompetenzen und Erfahrungen des potenziellen Partners gründlich zu prüfen. Hierfür gibt es verschiedene Indikatoren:

  • Zertifikate und Qualifikationen: Diese belegen, dass die Firma über formale Qualifikationen verfügt, z. B. in Agile, Scrum, Microsoft, AWS usw. und somit hohe und moderne Arbeitsstandards sowie Best Practices einhält.
  • Portfolio und Referenzen: Ein Blick in das Portfolio der Firma und ihre bisherigen Projekte gibt Aufschluss darüber, ob diese Produkte auch für den eigenen Use Case relevant sein könnten. Ebenso sind Kundenbewertungen und Referenzen wertvolle Indikatoren für die Qualität der Zusammenarbeit und die Zufriedenheit früherer Kunden.
  • GitHub-Repositorien oder Mustercode: Diese geben Einblick in die Qualität und das Niveau des Codes der Firma, was eine direkte Bewertung der Codequalität ermöglicht.

All diese Punkte helfen dabei zu erkennen, ob eine Firma die höchsten und modernsten Arbeitsstandards einhält und über die benötigten Erfahrungen verfügt.

Arbeitskultur und Kommunikationsstil

Eine erfolgreiche Zusammenarbeit hängt maßgeblich von der Kommunikation ab. Dazu gehört die Erstellung eines konkreten Plans, der Timelines, Fristen, Budget und die zu liefernden Produkte beinhaltet. Durch das klare Abstecken der Eckdaten und Erwartungen des Projekts können beide Seiten ihre Erwartungen abstimmen und ihre Vorgehensweise entsprechend anpassen. Dies ermöglicht es, den Überblick über den Projektablauf zu behalten und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

Ein weiterer Aspekt ist die Berücksichtigung von Arbeitsmethoden, die mittlerweile zu Standards geworden sind. Dazu gibt es einige wichtige Fragen, die bei der Bewertung der Arbeitskultur berücksichtigt werden sollten:

  • Welche Projektmethoden werden genutzt? Der Einsatz moderner Projektmanagement-Methoden wie Agile, Scrum oder Kanban kann ein Hinweis darauf sein, dass der Dienstleister flexibel, transparent und effizient arbeitet.
  • Wie wird über Fortschritte informiert? Regelmäßige Meetings oder Status-Updates sind essenziell, um den Projektverlauf zu überwachen und bei Abweichungen schnell eingreifen zu können.
  • Ist der Dienstleister in der Lage, sich an Ihre Unternehmenskultur anzupassen? Unterschiedliche Unternehmen haben unterschiedliche Kommunikationsstile und Hierarchien. Ein guter Dienstleister sollte in der Lage sein, sich flexibel auf Ihre Anforderungen einzustellen.

Langfristige Unterstützung und Code-Eigentümerschaft

Technologie entwickelt sich ständig weiter – neue Methoden werden in Produkte eingebettet, um sie effizienter und zukunftssicherer zu machen. Ein Softwareprojekt endet nicht mit der Auslieferung des Endprodukts. Software ist ein lebendiges Produkt, das regelmäßig aktualisiert und an neue Anforderungen angepasst werden muss. Daher ist es ratsam, sicherzustellen, dass auch nach Projektabschluss und erfolgreicher Implementierung im Unternehmenssystem weiterhin Unterstützung vom Dienstleister angeboten wird, damit das Produkt langfristig relevant und aktuell bleibt.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Eigentümerschaft des geschriebenen Codes zu klären. Wenn der Code im Besitz des Software-Dienstleisters bleibt, könnte es schwierig sein, Änderungen vorzunehmen, und es könnten zusätzliche Kosten für eine Lizenzierung entstehen.

IT-Sicherheitsmaßnahmen beachten

In der modernen Software-Entwicklung sind Sicherheitsfragen von größter Bedeutung. Bei der Auswahl eines Dienstleisters sollten Sie darauf achten, dass dieser strenge Sicherheitsprotokolle einhält, um sensible Informationen und geistiges Eigentum zu schützen. Protokolle wie OWASP (The Open Web Application Security Project) können sicherstellen, dass vertrauliche Daten nach höchsten Standards geschützt werden und die eingesetzten Protokolle ständig verbessert werden.

Rote Flaggen bei Dienstleistern

Anzeichen, die auf eine unzureichende Qualität der Leistungen eines Software-Dienstleisters schließen lassen, sind beispielsweise:

  • Überholtes Web-Development: Ein Software-Entwickler, dessen Website veraltet oder gar nicht funktionsfähig ist.
  • Mangelhafte Kommunikation: Firmen, die schwer erreichbar sind oder nur sporadisch antworten, werden wahrscheinlich auch während des Projekts unzureichend kommunizieren – insbesondere hinterher, wenn die Rechnung gestellt ist.
  • Vages Portfolio und unklare Beschreibungen: Zum Beispiel ein Software-Entwickler, der behauptet, relevante Erfahrung in der gewünschten Branche zu haben, aber keine konkreten Beispiele oder Referenzen liefern kann.
  • Schlechte Rezensionen: Negative Rückmeldungen von ehemaligen Kunden, die ihre Unzufriedenheit mit dem Dienstleister ausdrücken.
  • Übermäßig niedrige Preise: Wenn ein Anbieter weit unter dem branchenüblichen Preisniveau liegt, kann dies ein Hinweis auf mangelnde Qualität, fehlende Erfahrung oder unzureichende Ressourcen sein. Oft werden Projekte dadurch teurer, weil nachträglich Fehler behoben oder Leistungen ergänzt werden müssen.
  • Unrealistische Zeitpläne und Versprechen: Anbieter, die kurze Fristen oder garantierten Erfolg versprechen, sollten kritisch hinterfragt werden. Unrealistische Zeitpläne können zu überstürzten und minderwertigen Lösungen führen.

Die Wahl des richtigen Software-Dienstleisters ist entscheidend für den Erfolg eines Projekts. Eine sorgfältige Prüfung technischer Kompetenzen, Arbeitskultur, Kommunikationsstil, langfristiger Unterstützung und Sicherheitsmaßnahmen hilft, das Risiko von Fehlentwicklungen und Budgetüberschreitungen zu minimieren. Ebenso wichtig ist es, auf Warnsignale zu achten und eine klare, transparente Kommunikation von Anfang an sicherzustellen. So können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Softwareprojekte nicht nur erfolgreich abgeschlossen werden, sondern auch langfristig Bestand haben und nachhaltig weiterentwickelt werden können.