Das 2009 gegründete Unternehmen GP JOULE aus Reußenköge in Schleswig-Holstein ist ein ganzheitlicher Anbieter für regenerative Energieerzeugung aus Sonne, Wind und Biomasse mit langjährigen Erfahrungen auf der Versorgungsebene für Mobilität, Wärme und Industrie. In mehreren Geschäftseinheiten bietet das Unternehmen teilweise oder komplette Energielösungen an und unterstützt in allen Projektphasen von der ersten Idee bis zur Realisierung und auch bei der Betriebsführung danach.
Ein immer wichtigerer Teil der Wertschöpfung von GP JOULE nimmt dabei die Speicherung von erzeugter regenerativer Energie in Form von Wasserstoff und dessen Vermarktung für unterschiedliche Versorger ein. Um ihren Kunden beim Markthochlauf von Wasserstoff auch zukünftig ein wertvoller Partner zu sein, werden bereits heute zukunftsweisende digitale Lösungen für eine professionelle Betriebsführung der Anlagen entwickelt.
Potenziale von digitalen Lösungen in einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft
In einer Potenzialanalyse mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg wurden verschiedene Anwendungsfälle von digitalen Lösungen entlang der Wertschöpfungskette einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft erarbeitet und deren Potenzial abgeschätzt.
In fünf Online-Workshops arbeiteten Führungskräfte, Produktmanager und Betriebsführer von GP JOULE mit den Mittelstand 4.0-Experten PD Dr. Tassilo Schuster, Dr. Henning Frechen und Simon Klose (Fraunhofer IIS) an dieser Fragestellung. Das Projektteam nutzte dazu Methoden wie Value Proposition Models, Ecosystem Pie Models, Data Canvas, Kosten-Nutzen-Analysen und Marginal Cost Analysis, um die Anforderungen von GP JOULE und deren Kunden zu definieren und die Mehrwerte bei Umsetzung der Anwendungsfälle zu evaluieren.
Digitale Lösungen und ein plattformbasiertes Geschäftsmodell für grünen Wasserstoff
Die erarbeiteten digitalen Lösungen, die perspektivisch in ein plattformbasiertes Geschäftsmodell eingebracht werden können, unterstützen GP JOULE bei einer optimierten Erzeugung, Distribution und Vermarktung von grünem Wasserstoff und wie diese drei Schritte gesamtheitlich aufeinander abgestimmt werden können.
Beispiel für eine solche digitale Lösung ist eine bedarfsgerechte Produktion von Wasserstoff mithilfe von Elektrolyseuren. Dabei soll einmal der Bedarf von Wasserstoff prognostiziert werden und dieser mit der voraussichtlichen Verfügbarkeit von Windenergie abgeglichen werden, welche es für die Wasserstoffproduktion benötigt. Dieser Abgleich von Bedarf und Verfügbarkeit erfolgt mittels Data-Analytics-Methoden und ermöglicht es, Wasserstoff kostengünstig und versorgungssicher an den Tankstellen anzubieten.
Insgesamt wurden drei digitale Lösungen aus den Bereichen H2-Erzeugung, H2-Trailer-Logistik und H2-Tankstellen näher betrachtet. Durch die Abschätzung der Kosten für die Entwicklung der digitalen Lösung und die möglichen Einsparungspotenziale, die durch diese entstehen, konnte eine Entscheidungsgrundlage für die Umsetzung dieser Anwendungsfälle geliefert werden.
Das Ergebnis der Potenzialanalyse hat nicht nur gezeigt, unter welchen Umständen die Investitionen für die Umsetzung der digitalen Anwendungsfälle vorteilhaft sind, sondern auch, welche weiteren Anwendungsfälle durch deren Umsetzung ermöglicht werden.
Die Potenzialanalyse stellte für GP JOULE einen wichtigen Schritt für eine zukunftsweisende digitale Wertschöpfung des Unternehmens in der Wasserstoffwirtschaft dar.