Aufgrund des demographischen Wandels sowie des zunehmenden Fachkräftemangels wandern wichtige Informationen über Prozesse und Produkte immer wieder von Unternehmen ab, ohne sie zuvor gespeichert und allgemein zugänglich gemacht zu haben. Dabei ist Wissen im Unternehmen eine wichtige Ressource. Doch wie lässt sich Wissen überhaupt definieren? Und wie kann dieses erfolgreich gespeichert und verteilt werden?

Wissen umfasst Prozesse, Technologien, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrungen der Beschäftigten sowie Informationen über Kunden, Märkte und Lieferanten. Im Gegensatz zu Informationen ist Wissen:

  • immer zweckorientiert und dreht sich um das Handeln
  • kontext- und beziehungsspezifisch und dreht sich um eine Bedeutung

 

Formen der Wissensumwandlung

Hinsichtlich der Wissensart wird zwischen implizitem und explizitem Wissen unterschieden. Implizit steht für ein persönliches Wissen, welches sich ausschließlich in den Köpfen einzelner Individuen befindet, eng mit gemachten Erfahrungen verbunden ist und daher für andere nicht zugänglich ist. Im Gegensatz dazu wird Wissen, welches außerhalb von Köpfen einzelner Personen vorhanden bzw. gut artikulierbar ist, als explizit bezeichnet.

Basierend auf dieser Differenzierung wird zwischen vier Kombinationsmöglichkeiten der Wissensteilung und -transformation unterschieden:

  • von implizit zu implizit (Sozialisation)
  • von implizit zu explizit (Externalisierung)
  • von explizit zu implizit (Internalisierung)
  • von explizit zu explizit (Kombination)
Formen der Wissensumwandlung

Im Hinblick auf den Umgang mit Wissen in industriellen Unternehmen ist insbesondere die Externalisierung von besonderer Bedeutung. Diese Form befähigt dazu, dass personifiziertes Wissen dem Unternehmen zugänglich gemacht wird und somit die Grundlage für die darauffolgende Wissensteilung sowie die Internalisierung geschaffen werden kann.

Modelle und Systeme des Wissensmanagements beschäftigen sich intensiv mit der Optimierung und der Effizienzsteigerung bei der innerbetrieblichen Umsetzung der Externalisierung. So verfolgt das Wissensmanagement einerseits die Sicherung und die Verteilung von vorhandenem Wissen, andererseits die Förderung der Kreativität mittels des Verbesserungsmanagements. Hierdurch können sich Mitarbeitende aktiv an der Entwicklung des Unternehmens beteiligen und zum Erfolg im internationalen Wettbewerb beitragen. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das Verbesserungsmanagement oftmals auch als betriebliches Vorschlagswesen (BVW), Ideenmanagement (IDM) oder kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) bezeichnet wird.

Teilprozesse des Wissensmanagements

Zur ganzheitlichen Betrachtung des Wissensmanagements unterscheiden gängige Modelle die drei Teilprozesse:

  1. Normativer Wissensprozess
  2. Strategischer Wissensprozess
  3. Operativer Wissensprozess

Der normative Wissensprozess beschreibt dabei die Notwendigkeit einer innovativen und wissensbewussten Unternehmenskultur sowie die aktive Umsetzung eines Wissensleitbildes durch das mittlere und obere Management.

Dahingegen beschäftigt sich der strategische Wissensprozess einerseits mit der Definition zukünftiger Kompetenzfelder und -portfolios zur Abgrenzung von Wettbewerbern, andererseits mit der Definition von Berichtswegen innerhalb der Organisation.

Die Überführung von implizitem in explizites Wissen (Externalisierung) wird im Rahmen des operativen Wissensprozesses detailliert betrachtet. Zudem beschäftigt sich dieser Teilprozess mit der Integration von Anreizen für eine aktive Teilnahme der Mitarbeitenden am Wissensmanagement.

Teilprozesse des Wissensmanagements

Für die innerbetriebliche Implementierung eines erfolgreichen Wissensmanagements bedarf es darüber hinaus der Betrachtung des Wissenstransfers. In diesem Kontext beschreiben aktuelle Forschungsarbeiten zum einen den Wissenssender und zum anderen den Wissensempfänger.

Der Wissenssender besitzt dabei implizites Wissen, welches er bereit ist zu externalisieren. Hierfür wird zunächst ein Zugang zum Transfer des Wissens benötigt. Darüber hinaus muss der Transfer gemäß einem definierten Standard erfolgen, um beispielsweise Sprachbarrieren zu umgehen.

Der Wissensempfänger wiederum benötigt die Fähigkeit geteiltes Wissen aufzunehmen und zu verarbeiten, damit dieses an vorhandenem Wissen angeknüpft werden kann und somit die individuellen Fähigkeiten ausgebaut werden können. Darüber hinaus muss ebenfalls ein Zugang zum Transfer vorhanden sein. Als Transfermedium empfiehlt sich im Zeitalter der Digitalisierung auf eine innerbetrieblich vernetzte Softwarelösung zurückzugreifen, welche eine effiziente Ein- und Ausgabe ermöglicht sowie um Anreize zur aktiven Teilnahme erweiterbar ist.

Beispiel in der Lernfabrik für vernetzte Produktion

Die Umsetzung einer beispielhaften Wissensmanagement-Umgebung, welche mit Anreizelementen und einer Bewertungseinheit ausgestattet ist, ist in der Lernfabrik für vernetzte Produktion am Fraunhofer IGCV in Augsburg integriert. Hier kann die Thematik des innerbetrieblichen Wissensmanagements im Rahmen einer digitalisierten Montagelinie unter realen Bedingungen getestet werden.

Wissen wird hier ausgehend vom Shopfloor digitalisiert an übergeordnete Unternehmensbereiche transferiert. Dort angelangt wird das Wissen gewichtet nach unterschiedlichen Kriterien bewertet und kann daraufhin beispielsweise in verknüpfte Datenbanken überführt und damit wieder nutzbar gemacht, oder in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess überführt werden.

Eine standardisierte Bewertung trägt dazu bei, den Mehrwert der externalisierten Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge in Abgleich zur IST-Situation des Unternehmens einzuordnen bzw. zu beziffern. Eine solche Bewertung erlaubt außerdem, den Input der Mitarbeitenden zu belohnen und über Gamification-Elemente wie Punktezahlen und Highscores Anreize zu schaffen. Die Eingaben und Bewertungen funktionieren über eine App, die auf einem am Montagetisch befestigten Tablet läuft und welche über Schnittstellen zu übergeordneten Softwaresystemen wie Datenbanken verfügt.

Digitale Montagetische in der Lernfabrik für vernetzte Produktion

Am 01. März 2022 startete das Mittelstand-Digital Zentrum Augsburg mit dem Ziel, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und das Handwerk bei der Digitalisierung zu unterstützen. Das Zentrum wurde im Rahmen des Förderschwerpunktes „Mittelstand-Digital“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gegründet und wird mit rund 5 Millionen Euro über eine Laufzeit von drei Jahren gefördert.

Dem neuen Zentrum ging das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg voraus, welches in den letzten fünf Jahren zum etablierten Ansprechpartner für die Digitalisierung im Mittelstand in Bayern geworden ist. Neben dem Mittelstand-Digital Zentrum Augsburg gehören 27 weitere Zentren zum Förderschwerpunkt Mittelstand-Digital. Die in diesem Netzwerk vorhandenen Kompetenzen ergänzen sich und stellen ein flächendeckendes Unterstützungsangebot für KMU bereit. Durch die Vernetzung der Zentren bei Mittelstand-Digital bietet jedes Zentrum eine Anlaufstelle für Unternehmen, um sämtliche Fragestellungen der Digitalisierung im Mittelstand qualifiziert beantwortet zu bekommen.

Das Mittelstand-Digital Zentrum Augsburg besitzt insbesondere die Schwerpunkte „Nachhaltigkeit“, „Digitale Strategien“, „Künstliche Intelligenz“, „Arbeit 4.0“, „Finanzen 4.0“ und „Vernetzte Produktion & Logistik“. In zielgruppengerecht aufbereiteten Angeboten wird dieses Wissen gebündelt, aufbereitet und praxisnah vermittelt. Unterschiedliche Transferleistungen bieten Unternehmen bedarfsorientierte, kostenfreie Zugänge und Wege zum „Unternehmen der Zukunft“: Von einer Factory- oder Lab-Tour, bei der Digitalisierungslösungen live erlebt werden können, über eine vertiefende Schulung zur fachlichen Weiterbildung bis hin zur Umsetzung eines langfristigen Projektes gemeinsam mit dem Zentrum.

Die primäre Zielgruppe des Zentrums Augsburg umfasst das produzierende Gewerbe, das Handwerk sowie die produktionsnahe und konsumentenorientierte Dienstleistungswirtschaft. In erster Linie werden KMU angesprochen, die aufgrund einer geringeren Mitarbeiteranzahl stärker auf externe fachliche und personelle Unterstützung angewiesen sein könnten. Ein besonderes Anliegen ist es, auch in entlegenere Regionen in Bayern vorzudringen, um sämtlichen Unternehmen – egal ob in ländlicher Umgebung oder in der Nähe zu den Standorten des Zentrums – ein unterstützender Partner zu sein.

Zur bestmöglichen Unterstützung der KMU arbeitet im Rahmen des Mittelstand-Digital Zentrums Augsburg ein Konsortium unterschiedlicher Vertreter aus Forschung und Transfer zusammen. Als Forschungspartner mit umfassendem Know-how in Bezug auf digitale Strategien und Industrie 4.0 bringt sich die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. mit seinen beiden Instituten, dem Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV und dem Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen IIS in das Projekt ein. Zudem agiert das Forschungs- und Transferinstitut des Freistaats Bayern für softwareintensive Systeme (fortiss) als Experte im Bereich von Softwarelösungen und KI, die ibi research an der Universität Regensburg GmbH für den Themenbereich Finanzen 4.0 sowie die Technische Universität München mit dem Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik (fml) und dem Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) für die Bereiche Logistik, Nachhaltigkeit und Arbeit 4.0 in der Produktion. Als Schnittstelle zu den Unternehmen ist der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. mit seiner Geschäftsstelle in München (VDMA Bayern) am Zentrum beteiligt, der zugleich die Leitung des Zentrums innehat.

Wegen des Coronavirus sehen sich viele Unternehmen gezwungen, ihre Mitarbeitenden ins Home Office zu schicken. Für viele eine neue und ungewohnte Situation, mit der auch Komplikationen auftreten können: Wie kommuniziert man am einfachsten mit den Kollegen? Wie schafft man es, sich konsequent auf die Arbeit zu konzentrieren? Im Folgenden haben wir Ihnen einige Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen, das Beste aus der Situation zu machen.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit digitalen Hilfsmitteln?

Für manch ein Unternehmen bedeutet es eine große Überwindung, seine Arbeitnehmer ins Home Office zu schicken. Schließlich heißt das, die gewohnte Arbeitsweise umzustrukturieren und möglicherweise auch einen Vertrauensvorschuss an die Mitarbeitenden seitens der Vorgesetzten. Wie gewährleistet man als Arbeitgeber, dass die Mitarbeitenden problemlos miteinander kommunizieren können? Welche Programme eigenen sich dafür und welche nicht?

Im Artikel „Digitale Hilfsmittel – smarte Tools für mehr Effizienz im Mittelstand“ stellen unsere Kollegen vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin kostenfreie Programme vor, die die Arbeit im Home Office ungemein erleichtern. Darunter findet sich beispielsweise WeTransfer, womit man bequem und schnell bis zu 2 GB große Dateien teilen kann. Wenn man To-Do-Listen teilen oder Projekte zusammen mit weiteren Mitarbeitern planen möchte, benutzt man möglicherweise Asana. Weitere sinnvolle Programme und den gesamten Artikel finden Sie hier.

Ein Interview mit Andreas Schieberle, der an der Hochschule Darmstadt an der Digitalisierung von Forschungs- und Verwaltungsprozessen arbeitet, zeigt außerdem, welche Tools sich für Webkonferenzen am besten eignen. Hier geht‘s zum gesamten Interview.

Selbstmotivation

Nachdem man seit Jahren an jedem Werktag um immer die gleiche Zeit aufgestanden ist, gefrühstückt hat und dann routinemäßig zur Arbeit gefahren ist, fällt es vielen Beschäftigten schwer, sich auf das Home Office umzustellen. Das tägliche Langschlafen ist verlockend, zudem scheint die Couch ein sehr ansprechender Arbeitsplatz zu sein. Aber genau dies sind Angewohnheiten, denen man nicht verfallen sollte. Regel Nummer eins beim Home Office lautet: der Routine nachgehen, als würde man tatsächlich ins Büro gehen. Ein abgetrennter Arbeitsplatz erweist sich auch als konzentrationsfördernd. Weitere nützliche Tipps finden Sie auf der Seite unserer Kollegen des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Cottbus.

Fokus auf das Positive

Auf den ersten Blick scheint die Corona-Krise nur Probleme und Herausforderungen mit sich zu bringen. Umso wichtiger ist es, in diesen Zeiten positiv zu denken und das Beste aus der Situation rauszuholen: Da der Weg zur Arbeit entfällt, bleibt mehr Zeit, sich effektiv auf den Inhalt zu konzentrieren. Der Artikel „Arbeit in Zeiten von Corona – positive Erlebnisse ins Homeoffice bringen“ des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Usability beschäftigt sich damit, dass trotz der Arbeit aus dem Home Office und dem Fehlen persönlicher Kontakte eine gute Arbeitsatmosphäre herrschen kann und wie man auch weiterhin gut gelaunt in den Arbeitsalltag einsteigen kann.

Die Plattform Wissensdialoge sieht die aktuellen Entwicklungen aus einer anderen Perspektive: Wie das Coronavirus die Digitalisierung gezwungener Maßen weitertreibt und somit neue Chancen für die digitale Arbeitswelt mit sich bringt, lesen Sie hier.

 

Nutzen Sie zudem gerne unsere kostenfreien Webinare und die Webinare aus dem Mittelstand-Digital-Netzwerk bequem im Home Office oder im Büro.

Industrie 1.0 meets 4.0 – am 13. Februar 2019 fand die Regionalkonferenz vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg im Textil- und Industriemuseum statt. In historischer Umgebung ging es um den Wandel der Arbeitswelt und um die Bedeutung der Digitalisierung für produzierende Unternehmen. Über 150 Teilnehmer tauschten sich über ihre Erfahrungen aus und lernten neue Technologien kennen. Fragen, die den Mittelstand beschäftigen: Wo sollen Unternehmen ansetzen und lohnt sich Digitalisierung überhaupt?
Prof. Gunther Reinhart (Institutsleiter Fraunhofer IGCV) begrüßte die Gäste der Mittelstand 4.0-Regionalkonferenz.
Über 150 Gäste nahmen teil.

Als eines von 25 Kompetenzzentren in Deutschland hat das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg die Aufgabe, kleine und mittlere Unternehmen mit kostenfreien Angeboten bei ihrer Digitalisierung zu unterstützen. Schulungen, Technologien zum Ausprobieren, Leitfäden oder Potenzialanalysen geben bayerischen KMUs die nötigen Werkzeuge an die Hand, um Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Kostendruck und globalen Wettbewerb zu meistern. Stefan Schnorr, Leiter der Abteilung Digital- und Innovationspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), betonte, dass trotz der vollen Auftragsbücher die Weiterbildung der Mitarbeiter einen zentralen Stellenwert haben muss. Eine wichtige Voraussetzung, um langfristig erfolgreich zu sein und die Akzeptanz bei den Mitarbeitern zu sichern.

Stefan Schnorr, Leiter der Abteilung Digital- und Innovationspolitik im BMWi.

Um Akzeptanz ging es auch bei Frank Rieger vom Chaos Computer Club. Alle technologischen Entwicklungen basieren auf der sozialen Akzeptanz in unserer Gesellschaft. Er appellierte daran, die Macht, die Digitalisierung und Automatisierung mit sich bringen, verantwortungsvoll und bedacht einzusetzen. Wir selbst hätten in der Hand, digitale Technologien so zu verwenden, dass sie dem Nutzen für den Menschen dienen. Als Ansatzpunkt für Unternehmen stellte er die Frage: „Bei welchen Daten würden Sie wirklich weinen, wenn Sie wegkommen?“. So fänden KMUs ihre Kernkompetenzen heraus, die es zu schützen gilt und wo sich Innovation wirklich lohnt.

Frank Rieger vom Chaos Computer Club über das Leben in einer durchdigitalisierten Wirtschaft.

Unternehmen berichteten, was Digitalisierung konkret für sie bedeutet

Norman Weiß, Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens ME Industries, stellte sich früh die Frage, wie er seine Mitarbeiter dazu bringen kann, statt mit Papier in Zukunft mit RFID, Tablets und Co. zu arbeiten. „Vertrauen ist für mich der Schlüssel, um Projekte erfolgreich zu machen. Dafür musste ich ein Ökosystem aus Experten, Förderprojekten und anderen Unternehmen schaffen, dem unsere Mitarbeiter vertrauen können“, erklärt Weiß. Nur so könne das nötige Know-how ins Unternehmen gebracht und Motivation und Kreativität gefördert werden.

Auch im Praxisbericht von Andrea Breiter von Schwan STABILO geht es um die Rolle eines vertrauensvollen Partners. Zum Start der Potenzialanalyse mit dem Kompetenzzentrum war STABILO schon mittendrin, ein Manufacturing Execution System einzuführen. Dieses soll Transparenz in die Stifteproduktion bringen und ermöglichen, flexibler auf die schwankenden Anforderungen des Marktes zu reagieren. Frau Breiter fragte sich während der Projektarbeit: „Wir konnten nicht gut einschätzen, wo wir eigentlich stehen – sind wir gut oder schlecht im Digitalisieren?“. Der Blick von außen durch Experten des Kompetenzzentrums gab dem Unternehmen die Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Außerdem unterstützt das Zentrum bei der Anbindung 20 Jahre alter Maschinen an das neue Netzwerk und dabei, Mitarbeiter in Vorträgen und Fragerunden über die digitale Vernetzung zu informieren.

Norman Weiß über den Stellenwert von Weiterbildung.
Andrea Breiter gab Einblicke, wie STABILO die Stiftefertigung digitalisiert.

In der Podiumsdiskussion mit den Rednern wurde auch das Thema Wirtschaftlichkeit angesprochen. Vor allem wenn heute noch keine Daten zum Beispiel über Stillstandzeiten oder Maschinenauslastung vorliegen, sei es nicht leicht, Digitalisierungsvorhaben in ihrem ROI (Return on Investment) zu bestimmen. Die Redner sind sich einig, dass der finanzielle Nutzen oft nur über den Daumen geschätzt werden könne und deshalb Projekte eine Portion Mut erfordern – die sich in den meisten Fällen lohne.

Die Podiumsdiskussion mit den Rednern sowie mit Hendrik Walzel und Christoph Berger vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Augsburg.
Die Besucher stellten ihre Fragen an die Redner.

Mittelstand 4.0-Mobil und Technologieführungen

Praktisch wurde es am Nachmittag in Führungen und Workshops. Im Mittelstand 4.0-Mobil, einem Truck, der durch Bayern tourt, testeten die Besucher Assistenzsysteme wie den schlauen Klaus oder Smart Watches zur Koordination von Maschinen-Störungen. In den Forschungshallen am Fraunhofer IGCV arbeiteten mobile Roboter Hand in Hand mit dem Menschen und in der Lernfabrik für vernetzte Produktion konnten Besucher erleben, was Digitalisierung für ihre Arbeit bedeutet. Parallel zur Technologieführung tauschten sich die Teilnehmer des Wissens-Parcours zu Themen wie Künstliche Intelligenz oder Geschäftsmodell-Innovation aus. Die Führung durch das Textilmuseum stand ganz im Zeichen der Veränderung der Arbeitswelt: Von der Industrialisierung bis zur Digitalisierung am Beispiel von Textil und Mode. Auch bei den Programmpunkten am Nachmittag galt: Digitale Innovationen müssen zum Bedarf passen und mit Menschlichkeit umgesetzt werden.

Leitfaden Mitarbeitereinbindung zum Download

Das Mittelstand 4.0-Mobil bietet digitale Technologien zum Ausprobieren.
Im Roboter-Technikum am Fraunhofer IGCV werden mobile Roboter mit Sprache und Gesten gesteuert.
An Thementischen tauschten sich die Besucher mit den Fachleuten vom Kompetenzzentrum aus.
Im Mittelstand 4.0-Mobil koordinieren Smartwatches Störungsfälle in einem Fabrik-Modell.
In der Museumsfabrik erlebten die Besucher die maschinelle Entwicklung.