Alexander Zipfel, Leiter des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Augsburg und Gruppenleiter für Produktionsplanung und -steuerung am Fraunhofer IGCV, erklärte die Auswirkungen diverser Fehlschlüsse („Mythen“) in der PPS auf die Effizienz der Auftragsabwicklung. Dabei betonte er die Relevanz des richtigen Verständnisses komplexer produktionslogistischer Wirkzusammenhänge für den perfekten Produktionsablauf. Eine geeignete Informationsbasis ist dabei essenziell, um die richtigen Entscheidungen treffen und zielführende Maßnahmen auswählen zu können. Der Wert eines immateriellen Vermögensgegenstandes Information lässt sich dabei über drei verschiedene Möglichkeiten monetär quantifizieren: Nutzen, Kosten, Marktwert. Welches Vorgehen zu bevorzugen ist, muss im Einzelfall geprüft werden. Einflussfaktoren sind beispielsweise die spezifische Zielsetzung, die gewählte Systemgrenze oder die Art und Qualität der zu bewertenden Information.
Im zweiten Vortrag veranschaulichte Prof. Dr. Markus Schneider, Experte für Produktionsoptimierung, den 30 Teilnehmenden, wie die Mitarbeiter- und Flächenproduktivität um 30-60 % gesteigert werden kann. Der Ansatz stützt sich insbesondere auf schlaue Prozesslösungen zur automatisierten Materialbereitstellung im Rahmen der patentierten „O-Zelle“. In der in „O-Form“ angeordneten Zelle wird das Material durch einen sich im Zentrum befindlichen kollaborierenden Roboter den umliegenden Arbeitsplätzen zugeführt. So werden die Anzahl der Schnittstellen zwischen Transport- und Montagesystem auf einen einzigen Übergabepunkt reduziert. Eine abschließende Führung durch die Lern- und Musterfabrik des TZ PULS der Hochschule Landshut brachte den Teilnehmenden die Vorteile der verschiedenen Optimierungslösungen nahe.
Einen herzlichen Dank an das TZ PULS für den praxisnahen Einblick sowie die anregenden Gespräche.