Nach einer kurzen Einführung in die vielfältigen Angebote des Kompetenzzentrums Augsburg gab Ferdinand Mayr (Gesellschafter der mayr Antriebstechnik) einen Einblick in die Struktur des Unternehmens und die mehr als 100-jährige Firmengeschichte. Ein großer Vorteil für die nachhaltige Entwicklung des Firmenerfolgs: Das Unternehmen befindet sich immer noch in Familienbesitz. So informiert sich der 92-jährige Großvater von Ferdinand Mayr, Sohn des damaligen Firmengründers, immer noch regelmäßig über die Neuentwicklungen des Unternehmens. Mayr verdeutlichte zudem zwei Grundvoraussetzungen erfolgreicher digitaler Transformation: So dürfen im Sinne des Lean Managements nicht wahllos digitale Lösungen eingesetzt werden, sondern nur dort, wo sie auch nachweislich zu einer Verschlankung der Strukturen bzw. zu einem Vorteil führen. Außerdem müssen die Mitarbeiter unbedingt in neue Entwicklungen eingebunden werden, da die Digitalisierung besonders für sie große Herausforderungen birgt und ständige Weiterqualifikation erfordert.
Im Anschluss stellte Christoph Lingenheil (Leiter EDV, Anwendungsentwicklung) in seinem Vortrag konkrete Praxisbeispiele für Digitalisierungslösungen in Produktion und Auftragsplanung bei mayr Antriebstechnik vor. So werden zum Beispiel beim Entladen von Warenlieferungen mobile Computer mit integriertem Barcodescanner genutzt. Durch das Auslesen des auf der Ware aufgebrachten Barcodes wird dem Mitarbeiter angezeigt, wohin die Ware gebracht werden soll. Diese kleine Neuerung hat den Entladungsprozess bei mayr wesentlich verkürzt. Auch eine weitere Verbesserung erleichtert die Arbeit bei mayr: die Digitalisierung der Prüfstände. Mussten früher die einzelnen Prüfeinstellungen des zu prüfenden Produktes einem Blatt Papier entnommen und manuell eingestellt werden, so gibt es heute eine digitale Lösung. Sie übermittelt dem Prüfstand die Werte digital und passt die Einstellungen je nach Produkt automatisch an.
Der Leiter der Forschung und Entwicklung, Christoph Dropmann, stellte danach einige der Innovationen bei mayr vor. Dazu zählen z.B. ein Überwachungsmodul, das bei Bremssystemen die Bewegung der Ankerscheiben überwacht. Dadurch können kritische Zustände erkannt werden, die aus hohem Verschleiß oder Leitungsbruch resultieren. Durch die ständige Überwachung diverser Parameter kann das neue Überwachungsmodul Betriebsfehler auch bereits beim Entstehen feststellen und den Nutzer warnen. Dadurch können Servicequalität und Langlebigkeit des Produktes weiter erhöht werden.
Nach der darauffolgenden Werksführung konnten die Teilnehmer der Factory-Tour verschiedene digitale Anwendungen auszuprobieren, die im Mobil zur Verfügung standen. Gleichzeitig tauschten sie sich im Rahmen eines kleinen Workshops über ihre Digitalisierungserfahrungen aus und knüpften wertvolle Kontakte. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde nochmals die Möglichkeit genutzt, Fragen an das Team von mayr loszuwerden. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die Gastgeber für die ausgezeichneten Veranstaltungsräumlichkeiten, den Einblick in die Fertigung und die informativen Vorträge zur Factory-Tour!
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Bildernachweis: mayr Antriebstechnik