Status quo des B2B-E-Commerce Teil 2: Zahlungsabwicklung im eigenen Online-Shop von Großhandelsunternehmen

Die meisten Unternehmen bieten ihren Kund:innen im eigenen Online-Shop die Zahlung per Vorkasse (88 Prozent) sowie die Rechnung (83 Prozent) als Bezahlmethode an, danach folgen Lastschrift (71 Prozent), Kreditkarte (68 Prozent) und PayPal (66 Prozent)¹.

 Das Angebot dieser Verfahren unterscheidet sich nicht merklich über die Unternehmensgrößen. Auffällig ist, dass fast jedes vierte Großunternehmen Leasing und Ratenkauf anbietet, während kleine und mittlere Unternehmen diese Lösungen deutlich weniger oder kaum im Portfolio haben.

Um die Unternehmenskunden langfristig erfolgreich über die verschiedenen Kanäle zu adressieren, ist im E-Commerce eine möglichst allumfassende Sicht auf die Kunden und damit eine hohe Qualität der Daten unumgänglich. Hierzu zählen auch die Daten aus dem Zahlungsverkehr, die häufig schon in digitaler und strukturierter Form vorliegen. Es überrascht, dass 41 Prozent der befragten Unternehmen diese Daten nicht weiter aufbereiten und verarbeiten. Hier verschenken die Unternehmen viel Potenzial. Besonders die kleinen Händler haben hier noch Nachholbedarf (55 Prozent, vgl. Abbildung 3).

Knapp die Hälfte der Handelsunternehmen nutzt die Vorteile der Echtzeitüberweisungen nicht

Bei Echtzeitüberweisungen ist das Geld binnen Sekunden auf dem Konto des Empfängers verfügbar, und das unabhängig von Uhrzeit und Tag. Im elektronischen Handel wird mit Echtzeitzahlungen das Zahlungsausfallrisiko für Online-Händler:innen beseitigt, da die Freigabe von Waren und Dienstleistungen ganz einfach zeitgleich mit der Zahlung erfolgen kann. Dies steigert ebenso die Kundenzufriedenheit. Jedoch ändern fast die Hälfte der befragten Unternehmen nichts an Ihren Abläufen, wenn die Kund:innen per Echtzeitüberweisung bezahlen und verschenken hier ggf. einiges an Potenzial – sowohl bezogen auf mögliche Kosteneinsparungen und Steigerung der Kundenzufriedenheit. Um dies zu vermeiden, sollten Unternehmen ihre Prozesse regelmäßig überprüfen und hinterfragen.

[1] Die Ergebnisse stammen aus einer von ibi research an der Universität Regensburg durchgeführten Studie (Befragungszeitraum: November 2020 bis Januar 2021, 172 teilnehmende Unternehmen). Kostenlos verfügbar unter: https://ibi.de/veroeffentlichungen/b2b-2021